Alle Flugzeuge stehen still,…

…wenn es die Gewerkschaft will. Streik am Airport Frankfurt.

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Am Flughafen Frankfurt kommt es heute, wie auch schon gestern, zu massiven Beeinträchtigungen im nationalen und internationalen Flugverkehr. Mehr als 250 Flüge muß allein der Platzhirsch am Frankfurter Flughafen, die Deutsche Lufthansa, streichen. Das betrifft sowohl Inlands- als auch Europaflüge. Insgesamt sollen in Frankfurt bis zu 1.000 Maschinen ausfallen.

Zwischen 8 und 22 Uhr heute wollen die Vorfeldlotsen streiken. Von denen gibt es rund 200 am Flughafen Frankfurt. Deren Vertreter, die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) fordert deutlich höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Einen Schlichterspruch, den Ole von Beust nach zähen Verhandlungen zwischen GdF und Fraport, den Betreiber des Airport Frankfurt, ausgesprochen hat, hat die Fraport abgelehnt, weil sie einen Tarifvertrag über 6 Jahre haben wollte. Schlichterspruch und GdF sahen nur 4 Jahre vor. Deshalb nun die verschärfte Form der Tarifauseinandersetzung, unter der vorallem Airlines und Passagiere leiden müssen.

Bereits am gestrigen Donnerstag waren die Vorfeldlotsen, deren Aufgabe die Koordinierung der Flugzeugbewegungen auf dem Vorfeld bis zu den Rollwegen zu den Start- und Landebahnen ist, in einen Streik getreten. Zwischen 15 und 22 Uhr fielen dadurch 172 von 526 geplanten Flügen aus. Das Chaos am Flughafen war dementsprechend.

Die Gewerkschaft verdi, die sich durch die GdF offenbar in ihrem Alleinstellungsmerkmal behindert sieht, spricht von einer „Geiselhaft, in die eine kleine Minderheit zehntausende Fluggäste nimmt“, um ihre Tarifforderungen durchzusetzen. Daß so ein Spruch von einer Gewerkschaft kommt, die verdi ja sein will, ist eigentlich unglaublich. Zum einen hat Fraport sich nicht an den Schlichterspruch gehalten und zum anderen gilt das Streikrecht für jeden. Egal an welcher wichtigen oder scheinbar unwichtigen Stelle jemand sitzt. Ob die von der GdF geforderten massiven Gehaltserhöhungen allerdings gerechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt.

Für die Passagiere heißt es heute: informieren, umbuchen, auf die Bahn umsteigen oder Geduld aufbringen. Einige Flüge sollen trotz des Streiks stattfinden. Fraport hat eigens dafür Ersatzpersonal für den Tower organisiert. Welche Flüge das sein werden, wissen einzig die Fluggesellschaften. Ein Blick auf deren Homepages oder die Homepage des Flughafen Frankfurt bringt Gewissheit, ob ein Flug gestrichen ist.
Informationen zu den Rechten eines jeden Fluggastes, bei Verspätung, Annulierung, Stornierung oder Umbuchung eines Fluges und die daraus entstehenden Ansprüche auf Entschädigung findet man beim Luftfahrt-Bundesamt.

Quelle: Tagesspiegel

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