Street View zum Selbermachen

Google Street View – DAS Sommerthema 2010.
Die AR.Drone macht Live-Bilder für jedermann möglich.

So langsam aber sicher beginnen das Thema Google Street View und die künstliche Aufregung darum zu nerven. Denn jeder, absolut jeder meint, sich dazu äußern zu müssen, obwohl er nicht den blassesten Schimmer hat, worum es sich bei dem neuen Dienst von Google eigentlich handelt. Jede Fernsehsendung, und sei sie noch so klein, hat DAS Top-Thema des Sommers 2010 im Programm. Selbst die Tagesschau, die sich nach eigenen Aussagen immer redlich bemüht, nur ernsthafte Themen in die Sendung zu nehmen, trägt zur Verunsicherung bei. Und jeder, der glaubt er habe eine politische Karriere noch vor sich, sondert sein sinnloses Geblubber in eine der zahlreichen willfährig hingehaltenen Kameras ab.

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Doch auch Politiker in Verantwortung sind nicht besser, allen voran Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner. In jedem Interview, in dem sie sich zum Thema Street View äußert, wird dem Zuschauer allerdings ihre totale Ahnungslosigkeit offengelegt. Und Interviews gibt sie dieser Tage viele.  Auch im ARD-Morgenmagazin (Liebe ARD-Grafiker:  Nein, die Street View-Autos strahlen nicht) musste sie natürlich persönlich erscheinen, um gegen das Böse zu kämpfen. Kommt die Frau eigentlich noch zum Arbeiten?

Der Bundesrat hat sogar einen eigenen Gesetzentwurf gegen das böse Google Street View vorgelegt. Der wurde glücklicherweise schnell und damit kostensparend in den Papierkorb entsorgt. Wo waren denn die Herren und Damen Bundesratsmitglieder als es um wirkliche Eingriffe in den Datenschutz und die Bürgerrechte, wie ELENA, SWIFT und Vorratsdatenspeicherung, ging?

Auch der normale Bürger, der sich und sein Haus nun in akuter Gefahr sieht, will natürlich nicht zurückstehen und lässt sich gern vor den Medienkarren spannen. So erlangte der Artikel der RP mittlerweile traurige Berühmtheit. Ältere Hausbesitzer wollen ihrem Unmut über Google Street View äußern und lassen sich dafür vor ihrem Haus fotografieren. Dieses Bild steht dann mit den vollen Namen, klar zu erkennen Gesichtern und der Adresse der Hausbesitzer im Internet. So viel Informationen auf einmal hätte Google niemals liefern können.

Ablenkungsaktion

Es kommt langsam der Eindruck auf, dass es sich bei der künstlichen Aufregung über die angeblichen Machenschaften von Google um eine gezielt gesteuerte Ablenkungsaktion handelt.

Google Street View ist nicht neu, es gibt bereits andere Anbieter wie sightwalk. Street View hat keine Livebilder, trotzdem dieses künstlich forcierte Interesse. Wahlvolk verunsichern und ablenken, das hat bei Merkel und Co. doch immer gut funktioniert. So wurden bspw. während der Fußball-WM 2006 eine ganze Masse an neuen Gesetzen beschlossen, quasi an der allgemeinen Aufmerksamkeit vorbei. Auch bei der diesjährigen WM war es wieder so.

Stellt sich nur die Frage: Was soll diesmal verschleiert werden? Vielleicht die Vorgänge rund um die Loveparade? Herr Sauerland, der brutalstmögliche Aufklärer, und seine Machenschaften? Man darf gespannt sein.

Drohne

Doch nun kommt es für die Street View-Fanatiker ganz dick! Jetzt kann jeder sein eigenes Street View machen, aber diesmal wirklich mit Live-Bildern! Das, wovon alle immer gefaselt haben, wird nun möglich: Der echte Live-Blick über den Gartenzaun.

Mit der Flug-Drohne von Parrot sind echte Live-Bilder möglich. Für wenig Geld ist die AR.Drone beim Elektro-Discounter Saturn für jedermann erhältlich. Wer bei Saturn zu spät kommt bzw. dessen Filiale die Teile gar nicht im Sortiment hat, der kann die Parrot AR.Drone* auch bei Amazon bekommen.

Foto: AR.Drone

Foto: AR.Drone

Die AR.Drone hat zwei Kameras (eine vorn, eine unten) und kann völlig frei fliegen, innen und außen. Der Quadcopter besitzt ein Trägheitsmesssystem, Ultraschallsensoren und sogar einem Autopiloten. Eine Ladung der eingebauten Akkus reicht für rund 12 Minuten. Dabei kann die Drohne Fluggeschwindigkeiten von bis zu 18 km/h erreichen.
Gesteuert wird das fliegende Auge über WLAN von einem Apple iPhone, iPod Touch oder iPad aus. Demnächst sollen auch andere Plattformen möglich sein. Über Wi-Fi gelangen die Bilder auf den Bildschirm des Steuergerätes. So kann sich jeder in Echtzeit ansehen, was gerade in Nachbars Garten vor sich geht.

Der Albtraum der Street View-Gegner wird nun wirklich wahr.
Frau Aigner übernehmen Sie! Oder ist das nicht populistisch genug?

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