Windows aus Korea

Nordkorea hat eigenes Betriebssystem entwickelt.

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„Red Star“, so heißt das Ergebnis nordkoreanischer Programmierkunst, basiert auf Linux und ist bereits in der Version 2.0 verfügbar.

Bislang nahm man an, daß auch in Nordkorea Windows, und das hauptsächlich als Raubkopie aus chinesischen Quellen, auf den wenigen vorhandenen Computern laufen würde. Doch das Regime will ganz sicher gehen und ließ daher ein eigenes Betriebssystem entwickeln.
„Red Star“ benötigt nur wenige Hardwareressourcen, ein Pentium 3, 256 MB RAM und 3 GB HDD reichen aus, ist aber komplett auf die „Sicherheitswünsche“ des Diktators Kim Jong-Il ausgelegt und auf die Situation in Nordkorea zugeschnitten. Es enthält zwar eine Art Firefox und ein E-Mail-Programm, obwohl Internetzugänge selbst in Universitäten nur sehr spärlich gesät sind, gleichzeitig jedoch sind im Code auch Propagandasprüche, Filtermechanismen und Überwachungstools enthalten. Die Protokollierung des kompletten Nutzerverhaltens ist ohne weiteres möglich.
Nordkorea verstößt auch mit Red Star gegen den Datenschutz und die Einhaltung von grundlegendsten Bürgerrechten. Freiheit ist auch weiterhin ein Fremdwort im nordkoreanischen Regime.

Da möchte man sich schon fast wünschen, daß Microsoft auch in Nordkorea ihr Quasi-Monopol in Sachen Betriebssystem durchsetzen kann und dadurch die Nutzung eines regierungsfreien Betriebssystems möglich wird. Doch dagegen stehen immer noch die US-Exportgesetze, die ein Verkauf von Hard- und Software an „Schurkenstaaten“, wie exUS-Präsident G.W. Bush die Länder Nordkorea, Kuba, Iran, Jemen, Sudan und Syrien einstufte, eindeutig verbieten.
Dieses Export-Verbot will US-Außenministerin Hillary Clinton nun lockern, denn die Obama-Regierung hat das Internet als einen der „Freiheitsbringer“ erkannt und will dessen Verbreitung fördern. Man darf gespannt sein, was diesen Ankündigungen folgen wird.

Quelle: taz (1), (2)

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