Ich will mein Geld zurück, Helau!

Und zwar meine TV-Gebühren.

Denn seit Wochen werden die Zuschauer mit Sendungen wie „Mainz, wie es singt und lacht“ und ähnlichen Abgründen der Fernsehunterhaltung gequält.

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Liebe gutbezahlte Entscheider in den Chefetagen der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten,

Deutschland besteht nicht nur aus dem Rheinland und angrenzenden Jecken.
Hört auf, uns mit völlig unwitzigen und nur mit Hochprozentigem zu ertragenden Prunk- und Stucksitzungen, bei denen man nicht mal weiß, ob die wirklich von diesem Jahr sind, weil diese grundsätzlich und immer gleich und mit den denselben Gags ablaufen, zu quälen!
Das ist GEZ-Gebühren-Vernichtung mit Vorsatz!

Helau.

800 Stunden Karneval, Fasching und Fastnacht senden ARD, ZDF und die 3. Programme zusammen. Und das konzentriert dann auch noch auf die Hochzeit der Narren von Ende Januar bis Aschermittwoch. Das ist Subvention durch TV-Gebühren und hat mit dem gern zitierten „Bildungsauftrag“ nicht das Geringste zu tun.
Der ganze Narren-Spuk würde sicherlich sehr viel kleiner und regional begrenzter ausfallen, wenn man nicht mit beiden Händen in die Schatulle mit den Zwangs-Pay-TV-Gebühren greifen könnte, um so eine Karnevalssitzung nach der anderen oder mehrere zu gleich zu veranstalten und zu finanzieren.
Das funktioniert ähnlich wie im Fußball. Auch dort wären die Millionengagen der Profis ohne Fernsehgelder nicht möglich. Und das System schauckelt sich schon seit Jahren in immer astronomischere Höhen der Geldvernichtung.

Die privaten Sender senden überigens genau 0 Stunden Karneval. RTL hat sich schon seit Jahren von der Übertragung der Karnevalssitzungen wie „Kölle Alaaf“ verabschiedet. Die Zuschauerzahlen vorallem bei den Jüngeren waren einfach zu schlecht.
Aber auch da bleiben sich die Öffentlich-Rechtlichen treu. Alles, was die Privaten bereits bis zum Erbrechen ausgepresst und dann aus dem Programm gekickt haben, hat bei den ÖR noch eine vergoldete Zukunft.

Wer davon am Wochenende die Pappnase voll hatte und versuchte, sich dem Narren-Wahnsinn durch einfaches Umschalten zu entziehen, hatte gleich das nächste Problem: Olympia.
Sendete am Samstag das ZDF die „lustigen“ Karnevalssendungen, übertrug die ARD ganztätig Olympia. Am Sonntag war es dann umgekehrt: ARD Karneval, ZDF Olympia.

Nun sind die ganztätigen Olympia-Übertragungen aus der Sicht der Sender natürlich verständlich. Irgendwie müssen die Hundertschaften von Moderatoren, Kameramännern, Kabelträgern usw., die man samt Übertragungstechnik für teures Geld extra aus Deutschland nach Kanada einflogen hat,  ja auch mal zum Einsatz kommen. Da wird dann schon mal Stunden vor der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen in Vancouver live von den Vorbereitungen zu den Vorbereitungen für die Aufstellung zur Eröffnungsfeier berichtet.
Was für ein „Glück“, daß da noch vor dem offiziellen Beginn ein Sportler verunglückt. Hat man doch so endlich ein lohnenswertes Thema, um investigativ und live vom Ort des Geschehens berichten zu können. Studio-Gespräche mit den topbezahlten Moderatoren (es wird immer unverständlich bleiben, warum Waldemar Hartmann und ähnliche Figuren live aus Vancouver berichten müssen) und Ehemaligen oder noch Aktiven des Wintersport runden dann das allgemeine Entsetzen ab.
Immer in dem Tenor „the show must go on“ versteht sich.

Der Wahnsinn bei der Vernichtung der Fernseh-Gebühren kennt offenbar keine Grenzen mehr. Und das ist überhaupt nicht lustig.

Wie seht ihr das?

Beteiligt euch an der Umfrage der Woche: Nerven Karneval und Olympia?

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2 Kommentare

  • André

    nachvollziehbar für Menschen aus anderen Gegenden – aber als Kölner ist mir die Grundversorgung mit lokalem Kulturgut schon wichtig 😉

    Es reicht mir aber stets die Berichterstattung durch den lokalen dritten Sender WDR; Mainzer Fasenacht im Zweiten oder gar Düsseldorfer Karneval im Ersten schaut ja hier in Köln ohnehin niemand.

  • Mainzer Fasenacht im Zweiten oder gar Düsseldorfer Karneval im Ersten schaut ja hier in Köln ohnehin niemand.

    Um so schlimmer für den Rest der Republik und GEZ-Zwangszahler.