Subway schmeckt nicht Jedem

Vor allem einige Franchise-Nehmer haben schwer daran zu kauen.

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Man kennt Subway als leckere Alternative zu den Burgerbratern wie McDonalds und BurgerKing. Es gibt statt Hamburger Sandwiches mit Belag nach Wunsch. Immer frisch zu bereitet und bei Ausnutzung diverser Gutschein- und Preisaktionen gar nicht mal so teuer. In den letzten Jahren sind die Subway-Filialen wie Pilze aus dem Boden geschossen und mittlerweile in fast jeder Innenstadt und an Bahnhöfen und Flughäfen zu finden.

Subway ist ein klassisches Francise-Unternehmen. Als Betreiber einer Subway-Filiale profitiere ich vom eingeführten Produkt, vom Markennamen, vom organisierten Wareneinkauf, von der Entwicklung der Produkte und von der zentral abgestimmten Werbung. Viele Aufgaben, die ein normaler Geschäftsinhaber beim Start seines Unternehmens leisten muß, bleiben einem Franchise-Nehmer erspart.
Das Produkt ist klar und gestestet. Der Name ist eingeführt und bekannt. Die Verkaufsräume und-abläufe sind optimiert. Man kann sich also ins gemachte Nest setzen, viele Fehler und Erfahrungen, die ein normales Startup macht und machen muß, bleiben einem erpart.
Das allerdings hat seinen Preis. Subway verlangt für sein Konzept eine monatliche Lizenz- und Marketinggebühr in Höhe von 12,5 Prozent vom Netto-Umsatz. Und da sind wir auch schon bei den Nachteilen. Diese Gebühr wird unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg der Filiale fällig. Dazu kommt noch eine Startgebühr von 10.000 EUR, und Inventar, das übernommen werden muß, für häufig mehr als 100.000 EUR. Man startet als Subway-Franchisenehmer also mit einem riesigen Schuldenberg in die Selbstständigkeit. Wobei man so selbständig auch wieder nicht agieren kann. Die meisten Abläufe und Vorgänge im Geschäft werden ja von Subway vorgeschrieben.

Offenbar sind viele der Subway-Franchisenehmer unzufrieden mit ihrem geschäftlichen Erfolg. Eine Umfrage des Deutschen Franchise-Verbandes ergab ein erschreckendes Ergebnis: 34 Prozent der Subway-Franchisenehmer waren unzufrieden.
Als Hauptursachen wurden die hohen Lizenzkosten und Kosten für das Inventar genannt. Außerdem vermissen sie einen Gebietsschutz für ihre Filiale. Da Subway massiv auf Expansion setzt, bis 2010 soll es 1500 Filialen in Deutschland geben, kann es schon mal vorkommen, daß wenige Meter weiter eine weitere Filiale eröffnet. Und das ist auch der nächste Kritikpunkt: Die Standortanalysen von Subway sind offenbar mangelhaft. Manche Filialen sind schon bei der Eröffnung wegen der schlechten Lage zum Scheitern verurteilt.
Was bleibt sind dann jede Menge Schulden beim Franchisenehmer. Subway bietet dann meist großzügig an, das Inventar zu übernehmen. Allerdings zu einem Bruchteil der Summe, die es ursprünglich mal gekostet hat.

Rechtsanwalt Christian Prasse vertritt einige Subway-Franchisenehmer. Er ist der Meinung, daß die Subway-Lizenzverträge schlicht rechtsungültig seien, denn Subway verklagt seine deutschen Geschäftspartner in den USA nach lichtensteiner Recht. Einige Oberlandesgerichte sind dieser Auffasung bereits gefolgt.

So lecker die Sandwiches auch sein mögen. Manchen liegt Subway schwer im Magen.

Quelle: Stern

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5 Kommentare

  • Zum Glück kann man noch nicht gezwungen werden, dorthin zu gehen. ‚Subway links liegen lassen‘.

  • „Zum Glück kann man noch nicht gezwungen…“ außer von seinem Heißhunger. 😉

  • Carl

    Hallo,
    ich schreibe gerade eine schriftliche Arbeit im Fach Gemeinschaftskunde zum Thema „Subway – rentabel und ethisch vertretbar?“. Ich bin schon auf viele interessante Aspekte gestoßen, habe auch viel, teilweise harte, Kritik gelesen. Allerdings muss ich meine Meinung einfach so formulieren: Ich liebe Subs (hasse McDonalds und Burger King, bei den gibts auch Burger Krieg) aber ich weiß nicht was ich denken soll, wenn ich nun vor dem/der armen Angestellten stehe und auf mein frisches Sub warte, aber weiß, welch schlimmes System hinter all dem steckt. Schade, dass eine so tolle Produktpalette von einer solchen Firma vermarktet wird. Alles hat seine positiven und negativen Seiten.

  • @Carl: Diese Gedanken müsstest Du auch beim Einkauf im Supermarkt haben. Leider. Bei fast allen großen Ketten hat sich das Arbeitsklima im Zuge der Neoliberalisierung in den letzten Jahren verschlechtert.
    Ausbeutung und Gewinnmaximierung stehen an erster Stelle. Die Finanzmärkte sind da ein echtes Spiegelbild der Gesellschaft.

    Es wird den nächsten Jahren darauf ankommen, den zügellosen Kapitalismus wieder in seine Schranken zu verweisen. Die anstehende Wahlen werden diesen Weg entscheidend beeinflussen.

  • Rene

    Also dafür, dass Subway angeblich seine Mitarbeiter schult um eine stets gleichbleibende Qualität zu erziehlen und diese(mal kurz gelacht) auch stets überprüft, kennt unser Subway in Bautzen nichtmal seine eigenen Sandwhiches. Man wird stest(obwohl man explizit das auf dem Foto versprochene Sandwich mit exakt dem Namen bestellt hat) gefragt, was da denn nun drauf soll.
    Also bei so einem enormen Unwissen über ihre eigenen Sandwhichen is mir nix mehr eingefallen. Das war da ja nicht nur einmal so, sondern immer.
    Und zur Krönung wird dadurch, dass man als Kunde ja nicht weis, was da drauf gehört, einem dann ein an schlechtem Geschmack nicht mangelndes Sandwich, was nicht ansatzweise das bestellte war, „serviert“.

    Finger weg vom Subway in Bautzen!!!!